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Die Teilnehmer gehen an ihre Grenzen (© Inger Diederich / idfotografie.com)
Workout-Camps, sie liegen voll im Trend der Zeit. Doch warum finden sie einen immer größer werdenden Anklang? Welchen guten Grund gibt es, sich freiwillig an einem winterlichen Wochenende quälen zu lassen?
Es ist Ende Februar. Über zwanzig, überwiegend junge Menschen, finden sich an einem Freitagnachmittag in einem exklusiven Hotel, dem „Töpferhaus“, in Alt Duvenstedt ein. Mehrere von ihnen haben eine weite Anfahrt hinter sich, eine Teilnehmerin ist sogar extra aus Fulda angereist. Die Temperaturen bewegen sich rund um die vier Grad Celsius, der an das Hotelgelände grenzende Bistensee ist in Teilen zugefroren.
Alle Anreisenden eint eines: Sie begeistern sich für Sport. Und sie wollen an diesem Wochenende alles – außer ihre Ruhe! Denn dann wären sie völlig falsch bei Svenja Sörensen und Marleen Schumacher, den Erfinderinnen des „Strengthility Coachings“. Letzteres ist es ein Kunstwort, welches sich aus den Worten Strength (körperliche Stärke) und Ability (Fähigkeit) zusammensetzt. By the way: Das Wort ist gleichzeitig auch ein schöner Zungenbrecher. Die Philosophie der beiden ist es, dass sich jeder seinen eigenen Stärke bewusst wird, um diese bewusst in Alltag, Beruf und Beziehung zu nutzen.
Das klingt erst einmal abstrakt, aber umso mehr Zeit man mit Svenja und Marleen verbringt – im Workout-Camp duzen sich sofort alle –, umso mehr werden ihre Ansichten greifbar. Die schöne Kulisse des Sees und des Hotels gerät da sehr schnell in Vergessenheit. Im „GREENBODYCAMP“, unter dieser Marke firmieren die jungen Frauen, steht vor allem eines im Vordergrund: das gemeinsame Schwitzen, möglichst draußen in der Natur. Frühsport am Samstag und Sonntag selbstverständlich inklusive.
Besonders der Samstagnachmittag hat es in sich und so macht sich denn auch schon nach einem Vormittagsworkshop zu den Themen „Sport“ und „Ernährung“ eine gewisse Nervosität unter den Sportbegeisterten bereit. Klar ist allen nur, dass es wohl anstrengend wird. Immer wieder kreisen die Gedanken am Mittagstisch: „Was genau haben die beiden wohl vorbereitet?“ Gehässig haben die Coaches nur wenige Informationen im Vorfelde fallen lassen. Die Rede ist hier mal von „wir machen ein schönes Läufchen“ und da mal von „einem schönen Zirkeltraining“. Trotz des wirklich ausgezeichneten Mittagsbuffets langt niemand überschwänglich zu, denn wer weiß schon was kommt. Lieber nichts Schweres im Magen liegen haben und bloß kein Suppenkoma!
Dann ist es plötzlich soweit: Am Nachmittag gibt zuerst noch schnell ein so genanntes „Vorher-Foto“, aufgenommen durch die das Camp ständig begleitende Fotografin Inger Diederich. Und dann geht es Schlag auf Schlag. Alle Sportler werden auf zwei Gruppen aufgeteilt. Attacke! Die eine Gruppe darf sich über ein ausgefallenes Zirkeltraining freuen, die andere Gruppe geht erst einmal ein „schönes Läufchen“ absolvieren, d. h. 30 Minuten ordentlich Tempo machen! Damit das Ganze nicht zu leicht ist, darf die Gruppe einen 11kg schweren Bundeswehr-Rucksack und zwei wirklich unhandliche Sandsäcke mitschleppen. Es dauert keine fünf Minuten und allen wird trotz winterlicher Temperaturen ordentlich warm.
Beim Zirkeltraining erfreuen sich alle Teilnehmer über Burpees (eine Kombination aus Liegestütze, Kniebeuge und Hochsprung), Auf-der-Stelle-Sprints mit einer Gewichtsweste und Sit-ups. Damit bloß niemand auf dumme Gedanken kommt oder Müdigkeit vortäuscht, verfallen Svenja und Marleen von Anfang an in den Ton eines Drill Sergeants. Das übrigens mit viel Herzblut, in einem Moment der Schwäche brülle Svenja alle mit den Worten „Sterben einstellen!“ an. Und obwohl die Muskeln anfangen zu schmerzen, die Kräfte schwinden, lässt sich eines von Minute zu Minute immer mehr feststellen. Die Teilnehmer fangen an zu strahlen – nicht unbedingt auf den Gesichtern – aber von innen heraus.
Für einen Außenstehenden nur schwer nachvollziehbar: Was genau motiviert diese Menschen, ein ganzes Wochenende zu opfern? Wer tut sich so etwas freiwillig an? Ist es das Gemeinschaftserlebnis? Das tolle Gefühl, den inneren Schweinehund überwunden zu haben? Oder vielleicht doch das süße kleine Hotel mit dem tollen Seeblick. So richtig lässt das nicht beantworten, wahrscheinlich ist es eine Mix aus allem.
Nachdem Workout, welches Svenja und Marleen mit einer „Plank Challenge“ (alle Teilnehmer durften mehrere Minuten im Unterarmstütz verharren) beendeten, gab es noch das obligatorische „Nachher-Foto“. Im „GREENBODYCAMP“ zählt eben das Ergebnis! Und wer wollte, durfte mit den beiden Powerfrauen auch ein ganz persönliches Foto schießen. Dann gab es Freizeit oder wie Svenja und Marleen das liebevoll nennen: die optionale Möglichkeit für ein persönliches Training.
Abends wartete das Hotel mit einem tollen Programm auf. Es gab eine eineinhalbstündige Wanderung mit Fackeln durch den Wald. Und zum krönenden Abschluss ein Grillbuffet in eigens dafür aufgebauten, beheizten Tipizelten. Eigentlich war es der Plan am späteren Abend noch Stockbrot am Lagerfeuer zu backen. Aber der Sport forderte seinen Tribut, viele Teilnehmer konnten sich vor Ermüdung kaum noch auf den Beinen halten. Und so gab es dann nur noch ein vorgezogenes Lagerfeuer. Und mit einem innerlichen Grinsen freuten sich vor allem die beiden Coaches schon auf den Sonntagmorgen, 7 Uhr. Sie hatten sich nämlich „ein schönes HITT Workout“ zum Camp-Abschluss ausgedacht.
Herzlichen Dank an die Fotografin Inger Diederich (www.idfotografie.com) für die ausdrucksstarken Bilder! So toll wie sie kann ich leider noch nicht fotografieren.
9. März 2018
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